Klimaschutz: Malta-Deutschland 1:0
Mit dem Klimaschutz verhält es sich so: Alle sind dafür, aber es geschieht nichts. Die Autos fahren, die Laster rollen, die Flugzeuge fliegen, die Schornsteine von Kraftwerken und Industrie rauchen. Das vermeintliche Kyoto-Musterland Deutschland macht da keine Ausnahme. Hier werden ein paar Euro extra auf Strom und Benzin gezahlt, da noch ein paar Windräder in die Landschaft gesetzt, dort verpflichtet sich die Autoindustrie zu unverbindlichen Sparzielen, das war's auch schon mit dem Klimaschutz.
Dennoch sollte man nichts schlechtreden. Das Kyoto-Protokoll, stellt der Umweltökonom Lutz Wicke in der "FAZ" fest, sei "ein sehr großer diplomatischer Erfolg" (weiß das auch das Weltklima?). Nur: "Die Öffentlichkeit weiß zu wenig über die erschreckend begrenzte Wirksamkeit dieses Protokolls." Und: "Jedes Jahr steigen die Kohlendioxid-Emissionen etwas mehr."
Kopf hoch, Herr Wicke. Gefühlt sinken die Emissionen schon, mit jedem neuen Windrad in der Lüneburger Heide. Und die Leute kennen die Zusammenhänge ganz genau. Deshalb zeigen mit dem Finger mahnend auf Amerika und China, kaufen sich dann aber PS-starke Off-Roader und fliegen übers Wochenende nach Rom und Paris.
Erkannt hat die Lücke zwischen Anspruch und Realität Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Den Weltklimagipfel in Nairobi im Rücken, will er die EU auf eine Einsparung von 30 Prozent "Treibhausgasen" bis 2020 gegenüber 1990 verpflichten. Für das Vorbildland Deutschland sollen 40 Prozent gelten. "Kyoto Plus" hört sich ohne Zweifel besser an als "Plansoll-Übererfüllung". Wenn alle anderen Länder genau so begeistert von unserer Musterschüler-Attitüde sind wie wir selbst, dann klappt das auch.
Der Kampf um die Spitze ist aber hart, Herr Gabriel. Nach dem "Klimaschutz-Index" des Climate Action Network liegt Deutschland nur auf Platz fünf, hinter Schweden, Großbritannien, Dänemark und Malta.
Malta! Die malerische Mittelmeerinsel (Foto: La Valetta) hat etwa 400.000 Einwohner, so viel wie Düsseldorf also. Am Ende retten ein paar Malteser das Klima, bekommen den Weltmusterschüler-Award - und wir stehen blamiert da. Herr Gabriel, übernehmen Sie!
Kopf hoch, Herr Wicke. Gefühlt sinken die Emissionen schon, mit jedem neuen Windrad in der Lüneburger Heide. Und die Leute kennen die Zusammenhänge ganz genau. Deshalb zeigen mit dem Finger mahnend auf Amerika und China, kaufen sich dann aber PS-starke Off-Roader und fliegen übers Wochenende nach Rom und Paris.
Erkannt hat die Lücke zwischen Anspruch und Realität Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Den Weltklimagipfel in Nairobi im Rücken, will er die EU auf eine Einsparung von 30 Prozent "Treibhausgasen" bis 2020 gegenüber 1990 verpflichten. Für das Vorbildland Deutschland sollen 40 Prozent gelten. "Kyoto Plus" hört sich ohne Zweifel besser an als "Plansoll-Übererfüllung". Wenn alle anderen Länder genau so begeistert von unserer Musterschüler-Attitüde sind wie wir selbst, dann klappt das auch.
Der Kampf um die Spitze ist aber hart, Herr Gabriel. Nach dem "Klimaschutz-Index" des Climate Action Network liegt Deutschland nur auf Platz fünf, hinter Schweden, Großbritannien, Dänemark und Malta.
Malta! Die malerische Mittelmeerinsel (Foto: La Valetta) hat etwa 400.000 Einwohner, so viel wie Düsseldorf also. Am Ende retten ein paar Malteser das Klima, bekommen den Weltmusterschüler-Award - und wir stehen blamiert da. Herr Gabriel, übernehmen Sie!
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home