7.5.09

Nur die große Koalition spielt noch Paintball

Die Zeit der großen Koalition neigt sich dem Ende entgegen. Und wie sind wir in den rund vier Jahren regiert worden? Nun ja, wir sind regiert worden. Am Anfang standen die "mutigen Entscheidungen", die sich vor allem gegen die Bürger richteten, in Form saftiger Steuererhöhungen. Die Mehreinnahmen wurden verprasst. Der Rest war im Großen und Ganzen ein endloser Populismus: Abwrackprämie, Rentengarantie, Beschränkung von Managergehältern und jetzt das bevorstehende Verbot von Paintball-Spielen.
Letzteres erschiene nebensächlich, reihte es sich nicht ein in eine permanente Beseitigung von Freiheiten und Wahlmöglichkeiten sowie eine fortschreitende Entmündigung der Bürger. Die Spur reicht vom Glühbirnenverbot der EU über die Speicherung sämtlicher Telefon- und Internetdaten, den Auskunftszwang von Journalisten und Geistlichen bei Terrorgefahr bis zur Unterdrückung von Männlichkeitsritualen. Denn nichts anderes ist ein Gesetz, das das bei einigen jungen Männern beliebte, harmlose Spiel mit Farbpistolen untersagt.

Es ließe sich über die Bundesrepublik nicht sagen, dies sei keine vollwertige Demokratie. Im Gegenteil: Die Politiker, allesamt brave Menschen aus bestem Hause, exekutieren fast widerstandslos den tatsächlichen oder vermeintlichen Bürgerwillen. Schafft man per Gesetz das Böse ab, ist es aus der Welt. Für Nischen ist kein Platz mehr: Alles, was potenziell gefährlich oder nicht normgerecht ist, soll, ja muss in der Welt der guten Politiker verboten werden. Und so marschieren wir auf eine wunderbare Zukunft mit glücklichen Menschen zu.
Nur die große Koalition darf mit den Farben schwarz und rot weiterhin ihr verbales Paintball gegeneinander veranstalten, im schlimmsten Fall auch in der nächsten Wahlperiode.

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