23.4.07

Verspießertes Second Life

Verkommt "Second Life" zu einer verspießerten Shopping Mall mit angeschlossener Arbeitsvermittlung? Nach einigen sich "hip" gebenden oder fühlenden Unternehmen aus dem "First Life" wie Adidas oder BMW hat nun auch die Gothaer die virtuelle Lebenswelt entdeckt.

"Als erster deutscher Versicherer sucht der Gothaer Konzern in der virtuellen Welt 'Second Life' nach neuen Mitarbeitern, Unternehmeragenturen und Kundenberatern", teilt das Unternehmen mit. "Über ein Anzeigenplakat in der Online-Welt werden die Benutzer direkt auf die Gothaer Karriereseiten geleitet." Gesucht werden "sowohl selbständige Unternehmer für den Vertrieb als auch Hochschulabsolventen und berufserfahrene Mitarbeiter für anspruchsvolle Aufgaben als Angestellte im Innen- und Außendienst".

Herzlichen Glückwunsch. Wen hätten wir denn da im Angebot? Ein paar Teenie-Mädchen, die sich virtuell schick für die Disco machen und, in Vorbereitung aufs echte Berufsleben, mit Kellnern ein paar Linden-Dollars verdienen? Oder ein paar Typen, die auf virtueller Abschleppsuche sind und ihre Linden-Dollars für virtuelle Designerklamotten ausgeben? Jetzt fehlen noch Siemens und die Telekom, so sie nicht schon da sind, und bald ist Nintendos "Mario Brothers" zehnmal so originell wie "Second Life".

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