11.6.07

Gedemütigte Taliban

Der Präsident des Evangelischen Kirchentags und frühere SPD-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner, hat zum Dialog mit den Taliban aufgerufen. Man dürfe nicht auf die Macht des Stärkeren setzen: „Haltet ein! Vermeidet Demütigungen. Erniedrigung provoziert Terrorismus. Demütigung führt zu Gewalt“, sagte er zum Abschluss des diesjährigen Kirchentags in Köln.

Ja - wer, wenn nicht die Taliban, hat schwere Demütigungen hinter sich? Erst wurde ihr Auge von zwei jahrhundertealten Buddha-Statuen beleidigt, die sie zu Recht in Schutt und Asche gelegt haben. Dann wurde ihr Auge von zwei jahrzehntealten Bürotürmen beleidigt, die sie von Helfershelfern – Al Qadia – in Schutt und Asche legen ließen.

Jetzt wollen wildfremde Menschen bei ihnen das Prinzip von Freiheit und Demokratie einführen – eine Provokation sondergleichen. Schließlich sollen kleine Mädchen in der Kunst des Lesens und Schreibens unterrichtet werden, jeder und jede soll die Musik seiner und ihrer Wahl hören dürfen – wahrlich eine Demütigung, die durch nichts mehr zu überbieten ist.

Also, Herr Höppner, auf nach Afghanistan! Reden Sie mit den Taliban. Bringen Sie, der Christmensch, der Ungläubige, Ihren Standpunkt näher. Drastische Vergleiche sind zwar immer heikel, dennoch: Das mit dem Aufeinanderzugehen hat ja auch mit Hitler in München 1938 ganz hervorragend geklappt. Frieden in unserer Zeit.

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