15.11.07

Klimafreundliches Meck-Pomm

Das Klima schlägt Kapriolen. Jetzt hat es auch die Zeitschrift GEO erwischt. Sie macht einen "Klimaschutz-Test" unter den Bundesländern. Das klimafreundlichste Land ist demnach Mecklenburg-Vorpommern. Kein Wunder, da wohnt kaum jemand, und wenn erst der Meeresspiegel um 25 Meter steigt, sind es noch weniger.
Auf Platz zwei liegt überraschend Berlin. Die Hartz-IV-Metropole hat pro Kopf weniger Autos und einen geringeren Energieverbrauch als die meisten anderen Länder. Wäre Berlin nur halb so groß, hätte es vermutlich für Platz eins gereicht. Hamburg bekommt eine Rüge wegen des Baus eines neuen Kohlkraftwerks. Berliner sind schlauer: Hier kommt der Strom aus der Steckdose.
Allerdings hapert es in allen großen Städten bei der Windenergie. Die GEO-Tester hielten auf Hauptmagistralen und Behördendächern in Berlin, Hamburg und Bremen vergeblich nach Windrädern Ausschau. Daran muss noch gearbeitet werden.
Die Bürger lässt die Klimaerwärmung bislang kalt. Sie erwarten, dass die Regierung irgendwas tut, damit sich ihr Lebensstil nicht ändern muss. Mit ein paar Gesetzen und Verordnungen sollte die Erwärmung doch in den Griff zu bekommen sein. Dazu passt im Sonderheft der Essay zur Frage, "weshalb es den Menschen so gut gelingt, den Klimawandel zu verdrängen".
Darüber hinaus bietet das Heft "die populärsten Mythen zur Erderwärmung". An erster Stelle: der neuerdings grassierende Mythos, Klimaschutz-Ranglisten auf Bundeslandsebene hätten irgendeine Aussagekraft.